Als Verkehrsmittel für alle ist die Eisenbahn aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Generationen von Schülern, Studenten, Pendlern und sonstigen Fahrgästen nutzen sie mit der größten Selbstverständlichkeit. Doch war das immer so?
Jahrhundertelang war man gewohnt große Strecken zu Fuß oder mit dem Pferd zurückzulegen. Daher glich es einer Revolution als im Dezember 1856 ein neues Verkehrsmittel Einzug am Heideboden hielt. Die Bahnlinie von Györ bis nach Bruck/Leitha wurde feierlich eröffnet. Mit diesem Ereignis veränderte sich die enge Welt der kleinen Dörfer zwischen Wien und Budapest.
Vorerst war das Misstrauen groß gegen die schnaubenden Dampfkolosse, die die Felder anzünden würden. Personen, die sich auf eine Fahrt einlassen sollten, würden durch die hohen Geschwindigkeiten von rund 30 km/h krank werden. So und ähnlich lauteten die Gerüchte um das neue Verkehrsmittel.
Doch schon bald erwiesen sich die Vorteile der Eisenbahn stärker als alle Vorurteile. Wien wurde durch den regelmäßigen Zugsverkehr als Arbeitsort interessant. Landwirtschaftliche Produkte konnten schneller zu den großen Verbraucherzentren gebracht werden und nicht zuletzt wurde die Bahn zu einem der größten Arbeitgeber in unserer bäuerlich geprägten Region.
Dazu kam, dass die Bahnbediensteten sehr früh gewerkschaftlich organisiert waren und dadurch neue politische Ideen zu den Einwohnern in den Dörfern gebracht wurden.
- Wer waren die Ideengeber zum Bau?
- Wer finanzierte aus welchen Motiven ein so riesiges Unternehmen?
- Welche technischen Voraussetzungen waren für den Bahnbau und -betrieb notwendig?
- Wer waren die Leute, die die komplizierte Organisation am Laufen hielten?
- Welche Rolle spielte die Bahn als Arbeitgeber?
- Welche Rolle spielte die Eisenbahn während der politischen Veränderungen durch den Zerfall der Monarchie, im Ständestaat und im Dritten Reich?
- Welche Änderungen fanden als Folge der Grenz-öffnung seit 1989 statt?
Die Entwicklung dieses wichtigen Verkehrsmittels und die Folgen für die Orte zwischen Bruck/Leitha und Mosonmagyarovar vom Baubeginn bis heute wollen wir, der Verein KUGEL, in unserer Ausstellung anhand von Plänen, Tabellen, Berichten, Photos und Zeitzeugeninterviews darstellen.
Unser Historiker Mag. Peter Limbeck wird einige Geschichten und Fakten aus der damaligen Zeit erörtern. Weiters werden Nickelsdorfer, die bei der ÖBB gearbeitet haben oder immer noch dort arbeiten, Einblicke in das Bahnwesen von heute und damals geben.
Nachdem die Schienen der Ostbahn zu 100% aus Stahl vom österreichischen Technologiekonzern voestalpine hergestellt wurden, wird auch ein Vortrag von Hannes Pahr über die Herstellung der Vignolschiene und deren Siegeszug in Europa gehalten. Dieser Vortrag findet jeden Samstag um 20 Uhr während der Ausstellung statt.
Ausstellungseröffnung:
Samstag, 10. September 2016 19:00 Uhr
Öffnungszeiten:
Samstag, 10. September 2016 19:00 Uhr - 23:00 Uhr
Sonntag, 11. September 2016 15:00 Uhr -19:00 Uhr
Samstag, 17. September 2016 17:00 Uhr - 21:00 Uhr
Sonntag, 18. September 2016 15:00 Uhr -19:00 Uhr
Samstag, 24. September 2016 17:00 Uhr - 21:00 Uhr
Sonntag, 25. September 2016 15:00 Uhr -19:00 Uhr
Ort:
KUNSTHAUS NICKELSDORF, Unt. Hauptstrasse 54
Eintritt: Freie Spende
Information:
Mag. Peter Limbeck 0664 1121984 (Ausstellungskurator)
Hans Paul Limbeck 0664 2338555 (Obmann)
kultur@kugelverein.at
Der Verein KUGEL freut sich auf Ihr Kommen!