Rehkitze können erst ab etwa der vierten Lebenswoche ihrer Mutter folgen, somit sind in waldnahen Wiesen besondere Vorsichtsmaßnahmen notwendig. Mähmaschinen und Hunde sind bekannte Feinde der scheuen Kitze. Aber auch Menschen, die die Rehkitze aus der Gefahrenzone des hohen Grases entfernen möchten, handeln fatal, indem sie die Jungtiere nur schon berühren.
Auf den ersten Blick erscheinen Rehkitze, die alleine in der Wiese liegen, als eine leichte Beute für Feinde. Das Alleinlassen der Kitze ist ein Schutz für die Tiere. Die weiblichen Rehe bleiben täglich zum Säugen nur für 35 Minuten bei ihren Jungen. So verhindern sie, dass potenzielle Feinde auf die Jungtiere aufmerksam werden.
Dank ihrem gefleckten Fell sind die Rehkitze perfekt getarnt. Ein weiterer Schutz ist der fehlende Eigengeruch, den die Mutter kurz nach der Geburt ableckt. Dies auch der Grund, weshalb die Jungtiere nicht berührt werden sollten.
Jungvögel verlassen im Frühjahr/Sommer ihre Nester. Meist geschieht das bevor sie richtig fliegen können. So kommt es in dieser Zeit häufig vor, dass Passanten scheinbar verlassene Jungvögel am Boden auffinden und helfen wollen.
In den meisten Fällen brauchen solche Jungtiere keine menschliche Hilfe: Vögel, die ihr Nest verlassen haben, werden auch am Boden noch von ihren Eltern sorgfältig weiter betreut und gefüttert.
Geraten solche unerfahrenen kleine Flatterer in kritische Situationen (wie zum Beispiel auf die Straße, in die Nähe von Katzen etc.) ist es jedem Tierfreund durchaus erlaubt, kurz und einfach erste Hilfe am Vogel zu leisten, indem er das Jungtier aufhebt und ins nächste Gebüsch setzt.
Ansonsten gilt die goldene Regel: Lassen Sie Jungvögel dort, wo sie sind!
Was tun, wenn man ein Rehkitz auf dem Feld aufgespürt hat? Rehkitze auf keinen Fall anfassen. Am besten kontaktiert man einen örtlichen Jäger / Förster oder rufen sie mich an – ich werde die notwendigen Schritte Veranlassen.
Mit freundlichen Grüßen
Vzbgm. Erich Weisz