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Wind, Kastanien und Suppentöpfe

„Wahrscheinlich ist es der letzte schöne Sonntag in diesem Jahr, an dem man im Gastgarten sitzen kann.“ Mit dieser gründlich überlegten Meinung besetzten die Mitglieder der Nickelsdorfer Stammtischrunde am Sonntag, dem 22.09.2019, die Plätze unter dem über hundert Jahre alten Kastanienbaum im Hof des Cafés „das risa“.

Die Sonnenstrahlen des letzten Sommertages drangen intensiv durch das schon lichter werdende Blätterdach der Kastanie und spendeten den Gästen wohlige Wärme. So konnte man gemütlich sitzend plaudern und war auch vor den starken Windböen geschützt, die um das ringsum geschlossene Gebäude fegten … nicht jedoch vor den ständig vom Baum donnernden Kastanien, an denen der Sturm zog und zerrte, bis sie der Schwerkraft ihren Tribut zollen mussten. Die Schutzmaßnahme kam aus der Küche, der Kochtopf wurde zum Helm umfunktioniert.

Kuriosum des Tages: Eine vorwitzige Kastanie kam mit einer derartigen Wucht von oben, dass sie – noch umschlossen von ihrer stacheligen, grünen Schale - am Rand eines Weinglases stecken blieb, ohne dem Glas Schaden zuzufügen. (geschehen am Sonntag, dem 22.09.2019, 10:15 Uhr im „das risa“, Nickelsdorf)

Wenn im Herbst ... (eine Fallstudie)

Wenn im Herbst die Winde wehen,
kann man Blätter fliegen sehen,
flattern torkelnd auf und nieder,
schweben hoch und sinken wieder.

Das ist lustig anzusehen,
und es kann nicht viel geschehen,
weil es restlos ungefährlich,
ist auch jeder Schutz entbehrlich.

Doch hingegen stimmt das kaum,
für einen Kastanienbaum.
Dieses Baumes Früchte eben,
halten nichts vom sanften Schweben.

Wenn sie auf den Boden fallen,
tun sie es mit lautem Knallen,
denn sie folgen damit nur,
den Gesetzen der Natur.

Sitzt man unter solchen Bäumen,
darf man tunlichst nicht versäumen,
sich vor Kopftreffern zu schützen,
hierbei kann ein Helm was nützen.

Nun ist ein Helm ein Gegenstand,
den hat man nicht so leicht zur Hand,
hat man grad keinen zum Gebrauch,
so tut’s ein großer Kochtopf auch.
(Norbert Wendelin)